Montag, 24. März 2008

Sex as sex can, oder ‚wie’s schon die alten trieben’

Der hauptgrund der reise in eines der nirwana indiens sind die chandela tempeln. Es gibt zwei anlagen, eine die Eastern Group [clip] , die wir gestern besichtigten, in summe aber nur 2 stück gleich nebeneinander, die Western Group ist da schon spektakulärer. Die anlage ist lord shiva gewidmet, eine anlage in der er auch heute noch verrehrt wird. Um das innerste der tempel zu betreten muss man sich die schuhe ausziehen und mit oder ohne socken das heiligtum betreten.

Tipp: von zuhause alte stoffteile nehmen, und mit einem gummizug versehen, damit sie leicht über die schuhe zu ziehen sind, dann erspart man sich das ständige aus- und anziehen der schuhe und kann, so keine schuhe herzeigend, die meisten tempel in indien besuchen. Manche allerdings wollen auch socken vor dem tempel sehen. Auf einem riesigen areal stehen vier tempel, einer prächtiger als der andere, alles aus sandstein, mit kunstvoll, bis in details herausgearbeiteten figuren bestückt.

[clip 1] Die bekanntesten sind die die kamasutra-mäßig unterwegs sind. Wir kennen das wort und verbinden das mit diversesten sexpositionen, von denen der orthopäde im normalfall abrät, da sie ungeübte rasch ins spital bringen können. Dem ganzen liegt aber nicht das prinzip der lust zugrunde, sondern das ürinzip der selbstbeherrschung und –kontrolle. Und das geht so: diverse positionen sind angesagt, um geschlechtsverkehr zu machen, allerdings nicht bis zum abschluss wie wir ihn im regelfalle kennen. Hier lautet die devise, „wer e_a_u_iert, verliert“, das heißt, man hat die prüfung nicht bestanden, das kamasutra nummer xy nicht beherrscht. Das gibt dem ganzen natürlich einen ganz anderen touch, als wir die bilder über diese positionen kennen.

Daneben gibt es auch darstellungen, die man so ohne weiteres nicht als akzeptable art des geschlechtsverkehrs bezeichnet, was halt damals scheinbar so passierte, wenn die reiter allzu lange von zuhause weg waren, oder der mann zulange aus dem haus und die frau alleine mit haustieren. Es scheint, die hatten damals auch ein faible für größte oberweiten, alle figuren protzen hier doch mit umfang.

Die anlage [clip 2] selbst ist äusserst liebevoll gepflegt, der rasen ist grün, die büsche blühen, alles wird bewässert, angesichts einer massiven wasserknappheit in der region, die seit 3 jahren keinen regen gesehen hat, eine verschwendung im auftrag des fremdenverkehrs, auch wenn man weiß, dass tiere aller art derzeit sterben, weil in der freien wildbahn fast keine wasserlöcher mehr zu finden sind.

Im anschluss haben wir uns dann mit dem führer, auch ganz passabel, was er zum besten gab, nochmals die zwei tempel in der Eastern Group angesehen, die selbst zwar auch prächtigst sind, aber dann doch im schatten des glanzes der westlichen brüder stehen.

Ein beeindruckendes werk, geschützt durch die aufnahme ins weltkulturerbe.