Mittwoch, 19. März 2008

Wir nehmens gelassen – kismet, wie die muslime sagen würden, oder „nua kahn schdress“

Das hotel shiva villass, eigentlich ein palastähnliches hotel, ist ein tolles hotel, ganz neu, kaum 1,5 jahre alt. Wir nehmen an es hat *****. Wir freuen uns dass wir hier in ruhe schlafen können, die spanier, die nebenan eingezogen sind – zur erinnerung, da ist eine verbindungstür zwischen den zimmern,versteht sich – haben zwar, da zwei ältere herrschaften die lautstärke auf ‚headbanger’ niveau, aber mit unserer klimaanlage eingeschaltet überlagern wir diese frequenzen ;-) – das hotel bleibt trotzdem toll.

Lustiges erleben wir aber auch hier, aber wir nehmen’s mit der den hindus angeborenen gelassenheit, sich nicht echauffierend, wissend, dass wir einmal ins nirwana eingehen werden, oder wie das immer in dieser religion heißt. Es ist für uns zeitweilig fast schon wie im kaberett – für die einheimischen einfach teil ihres stressfreien lebens.

Wir wandern also um 1820 uhr in das restaurant – es gibt mehrere – wo wir gestern unser abendessen, wir haben halbpension auf der reise, eingenommen haben. Da aber noch nichts angerichtet schien, das lokal aber offen war, haben wir gefragt wann büfett-essen beginnt. Nette auskunft: „ät sewen söatih“. Da entschlossen wir uns, einfach die 10 minuten sitzenzubleiben, ein kleines bier zu trinken und dann mit dem essen zu beginnen. Das bier war etwas kühler als warm, und die zeit verging. Nach ca. 20 minuten fragten wir demütig, die hände vor dem oberkörper zum gebet gefaltet, wie lange das noch dauern wird. „ten minits, söa“. Also gut, weiter am bier genuckelt und den tag revue passieren lassen. Nach einer halben stunde fragten wir dann nochmals, und dann wurde es quirlig. Ein kellner fragte den anderen der wieder den mit dem roten turban, dann der den mit dem silbernen, und irgendwie stellte sich heraus, wir warten auf godot, es gibt da gar kein essen an dem tag.

Ok, da gibt’s ein anderes lokal im keller. Also runtergewatschelt, zwei gäste waren schon dort, wir kamen dazu, und nahmen an einem tisch platz. Das lokal war super, sah aus wie der innenhof eines maharadja-palastes, alles in marmor, tolle stimmung. Nach einiger zeit klärte uns ein kellner auf, dass das abendessen erst in x- minuten beginnen würde. Wir haben die minuten nicht wahrgenommen, was ist schon zeit und haben uns wieder nach oben in die lobby begeben und die tolle stimmung dort genossen. Ein receptionist, ob unseres verstörten umherwanderns stutzig, tröstete uns dann über die wartezeit hinweg, und ging dann mit uns in den keller, um wieder am tisch platz zu nehmen und darauf zu achten, dass das essen tatsächlich schon begonnen hatte. Und diesmal klappte es, der saal füllte sich, die schweren marmortische mit einlagen und motiven in der platte wurden mit kulinarischem belegt.

Das essen war vorzüglich, dazu gab’s einheimische musik und einen tanz mit showeinlagen. Wir genossen das abendessen.

Highlight des abends dann, wir waren um 2300 uhr schon im bett, es läutete am zimmer, ich hüpf’ zur tür, dort steht ein kellner mit weißem turban und meint, wir haben fürs bier eine falsche rechnung bekommen, ohne mehrwertsteuer, also statt 300 kostete das bier dann 330 rupien (wenn ich mich nicht irre, sind das ca. 5,5 euro). Dass er uns wegen 0,6 cent [zur erinnerung, im internet verlangen die für ein doppelzimmer ohne frühstück und abendessen ca. 210 euronen] aus dem bett holte, und das fast um mitternacht, das wäre morgen beim auschecken auch noch zu korrigieren gewesen, hat uns aber nicht gestört – stoisch genießen wir was auf uns zukommt, hat teilweise unterhaltungscharakter, und das fast gratis ;-)