Mittwoch, 19. März 2008

Zu sehen gab’s auch was

Davor aber noch eine kleine anekdote: laut programm des lokalen reiseveranstalters, jetair, wäre folgendes angesagt gewesen:
„we will drive you to bharatpur for lunch that will be The Bagh, a beautiful resort retreat in the middle of an orchard“
aus dem obstgarten und dem netten resort wurde nichts, der fahrer meinte, wir verstanden das so, sein englisch ist rudimentär, njet, da darf er nicht hinein [was essen?], oder vielleicht kriegt er auch dort nicht so ein gutes essen, wie anderswo, was auch immer, wir akzeptierten in hinduistischer tradition geduld und verständnis zeigend das overrulen des planes seiner company und fuhren mit ihm in ein ‚schnellstraßen-restaurant für touristen mit angeschlossenem souvenirshop’ – uns sollt’s recht sein, weil wir angesichts des üppigen frühstückes und auch aus anderen gründen – wir haben noch nicht durchfall gehabt ;-))))) – lokale kost enroute, verweigerten.

Eine kleine anekdote aus dem‚schnellstraßenrestaurant mit angeschlossenem souvenirshop’:
am nebentisch saßen zwei japanerinnen, die cola in dosen bestellten. Sie waren minutenlang damit beschäftigt, die dose rundherum mit einer serviette tunlichst zu säubern – und dann leerten sie das ganz in das vom kellner gebrachte glas, voll mit eiswürfeln aus lokaler wasserleitung ;-)

Gegen 1430 uhr kamen wir dann bei der ersten sehenswürdigkeit des tages an, dem ‚chand baori’ [clip]. Das ist ein wasserbehälter, der aussieht wie eine auf den kopf gestellte pyramide, an deren spitze – 30 meter tiefer - sich ein wassererservoir befindet. Rundherum jede menge stiegen, die symmetrisch angeordnet sind und nach unten zur wasserstelle führen – das ganze aus dem 8. jahrhundert. Oben sind rundherum räume angebracht, in denen ein adeliger und seine sippschaft, inklusive diener, vormals gewohnt hat. Das ganze sieht gut aus. Der Harshat Mata tempel, gleich daneben ist ein überbleibsel vergangener guter zeiten, man kann nur erahnen dass da was schönes war [clip2].

Wenn man solche stätten betritt, stellen sich gleich jede menge führer vor, die einem historisches nahe bringen wollen, wohl aber kaum englisch sprechen, auch folgen immer wieder offiziell aussehenende personen männlichen oder weiblichen geschlechts, die, so nehme ich an, hoffen, dass trinkgeld irgendwo herkommt. Unser fahrer , wir waren schon am einsteigen, und hatten den tempel nicht wahrgenommen, stellte uns einen ‚frined’ vor, der uns den tempel zeigen könne. Na in dem fall schlugen wir zu und in einigen worten englisch versuchte der mann uns historisches zu vermitteln, wie zb säulen, die der tempel hatte, die 300 fuß (ca. 90) meter hochgewesne seien. Der temepl hatte eine grundriss, dort wo die säulen standen, von ca. 10x10 meter, hätt irgendwie urig ausgesehen, wenn da säulen 90 m hoch gewesen wären, abgesehen von baulichen und statischen problemen. Aber er hatte seinen spaß, wir unterstützten ihn mit einem kleinenobulus, hinterließen freude, und machten uns auf einem feldwegähnlichen straßenteil, einspurig, richtung hauptstraße auf.

Der höhepunkt des tages war zweifelsohne Fathpur Sikri [clip1], weltkulturerbe. 1569 erbaut und nur 14 jahre später wegen wassermangel aufgelassen, eine tolle anlage [clip2], man geht in den ersten hof, mit prächtigen gebäuden, tritt durch ein weiteres tor, der ein- und ausgang ist nicht gegenüberliegend, um nicht die frauen im hinteren teil zu sehen, in einen weiteren hof, und danach gibt’s noch einen. Alles mit herrlichen gebäuden bestückt, erinnert irgendwie an die verbotene stadt in peking, wo man auch durch ein tor in einen hof tritt, herrliche gebäude sieht, durch ein weiteres tor in einen anderen hof und das einige male. Es gibt sogar einen garten mit herrlichem grün und blumen. Danach ging’s auf einer abenteuerlichen straße nach agra, direkt ins hotel, dem jaypee palace.